Die gebürtige Wolfhagenerin Bertha Lehmann (geb. Wertheim, Jg. 1864) war von 1882 – 1924 mit dem Verdener Bankier Max Lehmann (Jg. 1857) verheiratet. Das Ehepaar hatte eine Tochter: Erna, verh. Strauß (Jg. 1886). Sie überlebte in der Emigration.
Zur Führung ihres Haushalts war Bertha Lehmann auf Haushaltshilfen angewiesen. Paula Dannenberg (Jg. 1888) aus Ziegenhain (heute Schwalmstadt), zuletzt wohnhaft in Würzburg, war von 1935 – 1937 bei ihr beschäftigt, Betty Heidemann (Jg. 1889) aus Osterholz-Scharmbeck von 1937 – 1941. Beide überlebten den Holocaust nicht. 1939 zog die ebenfalls verwitwete Cissy Wulff (Jg. 1867) zu ihrer Schwester Bertha Lehmann. Unter besonderer Beobachtung der NS-Ortsgruppenleitung stehend, sozial isoliert, auch denunziert beschlossen die Schwestern, ins Jüdische Altersheim nach Bremen-Gröpelingen zu ziehen. Sie meldeten sich am 19.12.1941 in Verden ab. Bertha Lehmann und ihre Schwester wurden im Juli 1942 in das sog. Altersghetto Theresienstadt deportiert. Sie starben dort völlig entkräftet laut Todesfallanzeigen am 29.12.1942 bzw. am 19.01.1943.