Julius Baumgarten (Jg. 1851) war der älteste Sohn des Firmengründers Salomon Baumgarten und seiner Ehefrau Martha, geb. Marbe. Julius Baumgarten übernahm das Produktwarengeschäft seines Vaters. Die Lagerräume z.B. für Altmetall und Tierfelle befanden sich in der Großen Straße 29 mit Zugang von der Stifthofstraße. Seine Ehefrau Luise (geb. Jakobsohn) stammte aus Graudenz/Westpreußen. Zur Hausgemeinschaft gehörte auch ihre Schwester Gertrud Jakobsohn. Sie wohnten am Holzmarkt zur Miete. Das Haus wurde 1939 zum »Judenhaus« deklariert.
Das Ehepaar hatte zwei Kinder: Siegfried (Jg. 1918) und Martha (Jg. 1921.) Während Siegfried 1939 die Flucht über Frankreich in die USA gelang, wurde Martha, die auf der Suche nach Arbeit seit 1937 mehrfach den Wohnort wechselte, zusammen mit ihren Eltern und ihrer Tante in die »Hölle von Minsk« deportiert. Als Todesdatum gilt der 28.07.1942. An diesem Tag begannen im nahe gelegenen Maly Trostinez die Massenexekutionen.