Martin Spanier (1899-1998) war der Sohn des Schlachtermeisters Max Spanier (1861-1936) und seiner ersten Ehefrau Selma, geb. Baumann (1871-1914). Martin Spanier hatte zwei Geschwister: Hans (Jg. 1901) und Hildegard, verh. Aronstein (Jg. 1904).
Martin Spanier wurde 1917 zum Militärdienst eingezogen und erst 1920 entlassen. Als gelernter Kaufmann fand er nur außerhalb Verdens zeitlich befristete Anstellungen. Eine 1931 geschlossene Ehe scheiterte.
1937 wurde er verhaftet und wegen einer Beziehung zu einer »arischen« Frau beschuldigt, gegen das »Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre« von 1935 verstoßen zu haben. Martin Spanier wurde zu einer Zuchthausstrafe von zwei Jahren und acht Monaten verurteilt. 1940 kehrte er nach Verden zurück.
Martin Spanier überlebte als einziger Verdener nicht nur die »Hölle von Minsk«, sondern noch sechs weitere Lager als Zwangsarbeiter. Er wurde schließlich am 08.05.1945 in Theresienstadt befreit.