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Hohe Leuchte 18

Martha Braunsberg

Martha Braunsberg, geb. Pappe aus Guhrau/Schlesien wohnte von 1893 bis 1938 in Verden. Sie war verheiratet mit dem langjährigen und 1918 verstorbenen Lehrer an der jüdischen Elementarschule Matthias Braunsberg. Das Ehepaar hatte zwei Kinder: Hans
(Jg. 1893) und Jenny (Jg. 1903). Hans Braunsberg gehörte zu den ca. 12.000 im Ersten Weltkrieg gefallenen jüdischen Soldaten. Jenny Braunsberg (verh. Lobbenberg) überlebte in Kolumbien.

Martha Braunsberg verzog 1938 nach Hannover in die vermeintliche Anonymität einer Großstadt. Die Wohnung wurde anschließend »vollständig umgebaut«. Ihre zurückgelassene komplette Wohnungseinrichtung soll »durch die Oberfinanzdirektion Weser/Ems verwertet« worden sein. Es war ein Raub von Amts wegen! Martha Braunsberg lebte in Hannover in ärmlichen Verhältnissen, zuletzt im jüdischen Altersheim. Sie wurde 1941 nach Riga in das »Ghetto der Reichsjuden« deportiert. Todestag, Todesort und die Umstände ihrer Ermordung sind nicht bekannt.

Einwohnermeldekarte

Quellen:

  • Stadtarchiv Verden: Rep. III, „Pascheberg-Akten“ Nr. 14 ff
  • Stadtarchiv Verden: Rep. II Schule H I, 5,1 und 5,2
  • Stadtarchiv Verden: Alte Meldekartei, Adressbücher 1904, 1910, 1922, 1927, Einwohnerbuch 1934
  • Nds. Staatsarchiv Stade: Rep. 86 Verden Nr. 17 (Gefangenenbuch des Landgerichtsgefängnisses Verden)
  • Staatsarchiv Bremen: 4,54 – E 10196 (Entschädigungsakten)
  • Staatsarchiv Bremen: 4,82/1 Einwohnermeldekartei, 1. Schicht
  • Archiv des Domgymnasium Verden: Schülerhauptverzeichnis, Klassenbücher 1931/32 ff
  • (ehemaliges) Fotoarchiv Troue: Foto-Nr. 1925
  • Staatsarchiv Bremen (Hg.) »…sind Sie für den geschlossenen Arbeitseinsatz vorgesehen…« »Judendeportationen« von Bremerinnen und Bremern während der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, Kleine Schriften des Staatsarchivs Bremen, H. 36, Bremen 2006
  • Staatsarchiv Bremen (Hg.): Erinnerungsbuch für die als Juden verfolgten Einwohner Bremens, die während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wegen ihrer Zugehörigkeit zur jüdischen Glaubensgemeinschaft oder nach den Kriterien der nationalsozialistischen Rassegesetzgebung als Juden verfolgt wurden. Kleine Schriften des Staatsarchivs Bremen, H. 37, Bremen 2006
  • Haag, Christian: Das Schicksal der jüdischen Bürger Verdens unter dem Nati-onalsozialismus, Bibliothec Gymnasii Verdensis, Verden 1991 (maschinen-schriftlich 1965)
  • Weidemann, Jürgen: Novemberpogrom 1938 – »Kristallnacht« in Verden, Verden o.J. (1988)
  • Verdener Neueste Nachrichten vom 10.11.1938 (»Die Trauerkunde löste tiefste Empörung aus«)
  • Verdener Nachrichten vom 17.05.1985 (Erlebnisbericht von Uri Bustan)
  • Verdener Nachrichten vom 18.11.1991 (Weidemann, J: Vor 50 Jahren: Juden ins Ghetto Minsk deportiert)
  • Verdener Nachrichten vom 08.09.1993 (»Warum wohnen Sie nicht in Verden?«)