Inge Alexander war die Tochter des Hemelinger Schlachters und Viehhändlers Iwan Alexander (Jg. 1893) und seiner Ehefrau Frieda, geb. Magnus (Jg. 1895) aus Bücken und die Enkelin von Leyy Alexander. Ihr Bruder Günther (Jg. 1922) wurde 1942 in das Ghetto Warschau deportiert. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt.
Da ihre Eltern häufig krank gewesen sein sollen, wurde Inge Alexander 1931 von ihrer Tante Selma Braaf, geb. Alexander, und ihrem Ehemann, dem Viehhändler Leo Braaf, in Verden als Pflegekind aufgenommen. Sie war die letzte jüdische Schülerin in Verden.
Sie besuchte von 1935 bis 1939 das Lyzeum (heute Gymnasium am Wall).
Leo (amtlich Lhoman) Braaf war niederländischer Staatsbürger. Er musste im Januar 1939 nach dem Verlust seiner Viehhandelskonzession mit seiner Ehefrau und auch Inge Alexander in die Niederlande ausreisen. Levy Alexander folgte ihnen nach Winschoten im Juli 1939. Dort wurden sie 1942 verhaftet und vom Sammellager Westerbork nach Auschwitz deportiert. Es war ihr Todesurteil.