Fritz Hartje (Jg. 1900) stammte aus Walsrode und gab 1921 bei seiner Anmeldung in Verden als Beruf »Händler« an. 1924 wurde er wegen Diebstahls zu vier Monaten und 1928 wegen Betrugs zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Damals arbeitete er in einem Vulkanisierbetrieb. Ein Arbeitskollege denunzierte ihn, weil er die Reichsregierung kritisierte.
Am 6.04.1939 wurde er ins Landgerichtsgefängnis Verden eingeliefert. Die Anklage lautete »Heimtücke gegen Staat und Partei«. Das Sondergericht Hannover verurteilte ihn zu fünf Monaten Gefängnis. Die Strafe musste er im Zuchthaus Bremen-Oslebshausen verbüßen. Im September 1939 wurde er entlassen und zur Wehrmacht eingezogen. Seine Haftentschädigung betrug 750,00 DM. Der Landesrechnungshof kritisierte, dass es sich bei ihm nur um »gewöhnliches Meckern« gehandelt habe. 1951 verstarb er.