Die in Wanfried (Kr. Eschwege) geborene Frieda Löbenstein (Jg. 1873) heiratete 1916 den Schlachtermeister Max Spanier (1861-1936). Sie wohnte vor ihrer Hochzeit in Elberfeld (Wuppertal) und war dessen zweite Ehefrau. Das baufällige Wohnhaus befand sich in der Predigerstr. 11.
Es war der letzte Zufluchtsort für ihre Stiefsöhne Martin und Hans Spanier mit Familie. Kurzfristig hielten sich auch ihre Stieftochter Hildegard Aronstein (geb. Spanier) und Ehemann Georg sowie ihre Schwester Laura Löbenstein hier auf. Es wurde 1939 zum »Judenhaus« deklariert, in das auch Emma Rosenbach 1939 zwangseingewiesen wurde. Eigentümerin war noch 1941 Frieda Spanier.
Frieda Spanier war mit 68 Jahren die älteste unter den 21 Verdener Jüdinnen und Juden, die am 18.11.1941 von Bremen »zum nutzbringenden Arbeitseinsatz« nach Minsk deportiert wurden, Selma Johanna Spanier war mit 18 Monaten die
jüngste. Sie war die Tochter von Hans und Hertha Spanier (geb. Hirschberg) aus Barsinghausen und das letzte in Verden geborene Kind einer jüdischen Mutter.