Ferdinand Hartje (Jg. 1892) zog 1930 von Hameln nach Verden in eine Wohnbaracke für Sozialhilfeempfänger. In der Meldekarte steht als Beruf »Händler«. Innerhalb von Verden zog er mehrmals um. 1925 saß er für drei Wochen wegen Diebstahls im Landgerichtsgefängnis Verden. Vier Jahre später erfolgte für vier Tage die Inhaftierung wegen »Übertretung«. Die nächste Einlieferung war am 3.12.1938. Die Haftstrafe belief sich auf sechs Jahre Zuchthaus mit anschließender Sicherungsverwahrung.
Am 22.03.1939 wurde er ins Zuchthaus nach Celle überführt, und von dort ins KZ Sachsenhausen. In der Gedenkstätte wird er als »§ 175-Opfer« (Homosexueller) geführt. Am 20.03.1943 verstarb er mit 50 Jahren an »Lungenentzündung, Grundleiden: Doppelseitige Lungentuberkulose«. Mit Fritz Hartje (Stolperstein daneben) war er nicht verwandt.