Ernst Probst (Jg. 1896) war verheiratet und Bauarbeiter. Als aktives KPD-Mitglied stand er unter Beobachtung der Gestapo. Bereits im Juli 1933 kam er in »Schutzhaft«. Im Januar 1938 wurde er vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht Hamburg wegen Vorbereitung zum Hochverrat angeklagt, aber am 12.03.1938 freigesprochen. Das Geheime Staatspolizeiamt in Berlin ignorierte jedoch die Freilassung, und am 6.04.1938 kam es zur »Rücküberstellung« und zur Einlieferung in das KZ Sachsenhausen.
Erst nach zwei Jahren wurde er entlassen. 1941 stand Probst erneut vor Gericht. Nach neun Monaten Untersuchungshaft erreichte sein Rechtsanwalt einen Freispruch und Probst wurde zur Wehrmacht eingezogen.
Große Straße 30
Ernst Probst
Quellen:
- Stadtarchiv Verden: Rep. III, „Pascheberg-Akten“ Nr. 14 ff
- Stadtarchiv Verden: Rep. II Schule H I, 5,1 und 5,2
- Stadtarchiv Verden: Alte Meldekartei, Adressbücher 1904, 1910, 1922, 1927, Einwohnerbuch 1934
- Nds. Staatsarchiv Stade: Rep. 86 Verden Nr. 17 (Gefangenenbuch des Landgerichtsgefängnisses Verden)
- Staatsarchiv Bremen: 4,54 – E 10196 (Entschädigungsakten)
- Staatsarchiv Bremen: 4,82/1 Einwohnermeldekartei, 1. Schicht
- Archiv des Domgymnasium Verden: Schülerhauptverzeichnis, Klassenbücher 1931/32 ff
- (ehemaliges) Fotoarchiv Troue: Foto-Nr. 1925
- Staatsarchiv Bremen (Hg.) »…sind Sie für den geschlossenen Arbeitseinsatz vorgesehen…« »Judendeportationen« von Bremerinnen und Bremern während der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, Kleine Schriften des Staatsarchivs Bremen, H. 36, Bremen 2006
- Staatsarchiv Bremen (Hg.): Erinnerungsbuch für die als Juden verfolgten Einwohner Bremens, die während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wegen ihrer Zugehörigkeit zur jüdischen Glaubensgemeinschaft oder nach den Kriterien der nationalsozialistischen Rassegesetzgebung als Juden verfolgt wurden. Kleine Schriften des Staatsarchivs Bremen, H. 37, Bremen 2006
- Haag, Christian: Das Schicksal der jüdischen Bürger Verdens unter dem Nati-onalsozialismus, Bibliothec Gymnasii Verdensis, Verden 1991 (maschinen-schriftlich 1965)
- Weidemann, Jürgen: Novemberpogrom 1938 – »Kristallnacht« in Verden, Verden o.J. (1988)
- Verdener Neueste Nachrichten vom 10.11.1938 (»Die Trauerkunde löste tiefste Empörung aus«)
- Verdener Nachrichten vom 17.05.1985 (Erlebnisbericht von Uri Bustan)
- Verdener Nachrichten vom 18.11.1991 (Weidemann, J: Vor 50 Jahren: Juden ins Ghetto Minsk deportiert)
- Verdener Nachrichten vom 08.09.1993 (»Warum wohnen Sie nicht in Verden?«)