Berthilde Löwenstein war die älteste Tochter des Kaufmanns Julius Löwenstein (1870 -1934) und seiner Ehefrau Amalie, geb. Baumgarten. Sie heiratete 1927 den 1899 in Obernkirchen geborenen Rechtsanwalt Dr. Gustav Löwenstein. Das Ehepaar hatte zwei Kinder: Ernst/Aharon (Jg.1929) und Helga/Hanna (Jg.1932).
Dr. Gustav Löwenstein war seit 1925 der einzige jüdische Rechtsanwalt in Verden, zeitweise auch Vorsitzender der Ortgruppe Verden des »Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten«. Als Freiberufler war er betroffen von den Ausführungsbestimmungen des »Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums« vom 07.04.1933. Ihm wurde die »Zulassung zur Rechtsanwaltschaft« entzogen.
Am 04.11.1933 eröffnete er im Hause seiner Schwiegereltern ein »Büro für Rechtssachen«, das mangels Klienten aber keine wirtschaftliche Existenzgrundlage bot. Am 31.05.1934 emigrierte die Familie nach Palästina. Als Rechtsanwalt war Dr. Gustav Löwenstein nie tätig.