Berta Schäfer (Jg. 1902) arbeitete in Detmold als Telefonistin. Sie war seit 1932 KPD-Mitglied und wurde 1935 wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« zu 16 Monaten Gefängnis verurteilt.
1938 zog sie mit Mann und zwei Söhnen nach Verden, wo sie Miederwaren vertrieb. Ihr Mann arbeitete als Buchhalter bei der Kreissparkasse Verden. Sie hörte den sowjetischen Auslandssender ab und informierte ihre Kundinnen über den Frontverlauf im Osten, wurde denunziert und vom Sondergericht Hannover wegen »Gefährdung und Zersetzung der Widerstandskraft des deutschen Volkes« und »Rundfunkverbrechen« zu fünf Jahren Zuchthaus in Lübeck verurteilt.
Ihr Mann wurde entlassen und musste in einem Betrieb arbeiten. Beide Söhne wurden in den Schulen drangsaliert und gedemütigt. Nach dem Krieg war Berta Leiterin der KZ-Betreuungsstelle in Verden.