Führung und Vortrag zum »Tag des offenen Denkmals«
Feedback zur Exkursion: Auf den Spuren der Geschichte des »Sachsenhain«
Etwa 110 Teilnehmer*innen hatten sich um 14.00 Uhr zur doz20 Veranstaltung zur Geschichte des Sachsenhain eingefunden. Die Führung durch die weitläufige Anlage übernahm Wilfried Duckstein, seines Zeichens ein ausgezeichneter Kenner dieser geschichtsträchtigen Anlage. Seiner Einschätzung nach kamen 60% der Teilnehmenden zumeist direkt aus Verden.
Die Führung beschäftigte sich an Hand von 14 Stationen an sichtbaren Orten mit verschiedenen Fragen zur Geschichte der Anlage Sachsenhain.
Berührt wurde die Baugeschichte, die hinter der Anlage stehende Ideologie, die Nutzung der Anlage, die Frage, wer die Anlage gebaut und wer sie unterhalten hat sowie ihre Rolle innerhalb der NS-Polykratie. Zwischen den Stationen wurde reichlich von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, direkt Fragen an Herrn Duckstein zu stellen und auf den Wegen gemeinsam zu diskutieren.
Es wurde dabei deutlich, dass hier weniger die Frage interessierte, was nun im Jahre 782 (»das Verdener Blutgericht«) dort wirklich geschehen war. Wilfried Duckstein wusste vielmehr die Fragen eindeutig zu beantworten, wie diese mehr als fragliche, historische Gegebenheit im Nationalsozialismus ideologisch genutzt und überformt wurde. Blieben ein paar Fragen vielleicht noch unbeantwortet, zeigt doch diese doz20 Veranstaltung, dass durchaus noch ein weiterer Bedarf für derartige Führungen/Rundgänge besteht.
Der Sachsenhain in Dauelsen zeigt sich als ein besonderes Denkmal, das neben der mittelalterlichen und der zeitgeschichtlichen Situation, viel mehr als »nur« eine Gedenkstätte sein kann. Es ist heute eine arbeitende Bildungs – und Freizeitstätte – dies unterscheidet sie deutlich von anderen Täterorten.
Text: Wilfried Duckstein; Fotos: Jürgen Hold