Eugen Steinbergs Eltern waren der Kaufmann Dietrich Steinberg (1835-1912) und Luise Steinberg, geb. Hirsch (1848-1916). Sie hatten 1868 in Verden ein Textilwarengeschäft gegründet.
Eugen Steinberg war Alleinerbe des Wohn- und Geschäftshauses (damals Große Str. 73). Nach der Entlassung aus dem Militärdienst 1919 wohnte er bis 1939 ununterbrochen in Verden.
Die sog. »Machtergreifung« 1933 war boykottbedingt der Anfang vom Ende der geschäftlichen Tätigkeit Eugen Steinbergs. Weil er sich öffentlich abfällig über die neuen Machthaber geäußert hatte, wurde er in sog. »Schutzhaft« genommen. In der »Liste der
jüdischen Gewerbebetriebe« von 1936 taucht sein Name schon nicht mehr auf. 1939 veranlassten die NS-Behörden die Zwangsenteignung. Die Verkaufsverhandlungen führte als Pfleger und Bevollmächtigter sein Bruder Walter (1871 – 1942).
Der bereits schwerkranke Eugen Steinberg meldete sich 1939 nach Hannover ab, wo er 1941 im jüdischen Krankenhaus verstarb. Sein Grab befindet sich auf dem jüdischen Friedhof in Hannover-Bothfeld. Die Grabinschrift lautet: Er war ein herzensguter Mensch.